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Neues Jahr, neues Ich = noch mehr Stress!

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Wie du dich vom Druck der “guten Vorsätze” befreist und endlich dein bestes Leben lebst

Ah, die Zeit zwischen den Jahren. Eine merkwürdige Zeit in der das alte Jahr noch nicht ganz vorbei ist und das Neue noch nicht angefangen hat. Weihnachten, Hanukkah, Kwanzaa und andere religiöse Feierlichkeiten sind vorbei und du bereitest dich auf Silvester vor. In der Zeit zwischen den Jahren hast du viel Zeit das alte Jahr revue passieren zu lassen und nachzudenken, was du im nächsten Jahr anders machen könntest, um deine Ziele zu erreichen. Aber Hand aufs Herz: Meistens erinnern wir uns eher an die schlechten Dinge als an die Guten. Wir konzentrieren uns auf das was uns fehlt anstatt das wertzuschätzen, was direkt vor uns ist. Bevor ich dir verrate wie du da raus kommst, schauen wir uns diese Ziele doch mal genauer an: 

Die meisten von uns wünschen sich mehr Geld, mehr Zeit für sich, weniger Stress und mehr Gesundheit. Das sind die häufigsten Neujahrswünsche. Daraus entwickeln sich dann Neujahrsvorsätze diese Wünsche möglichst schnell und mit einem mehr oder weniger konkreten Plan zu erreichen. Mit Abstand der häufigste “gute Vorsatz” ist es abzunehmen. Laut einer Statistik des Unternehmens Statista vom November 2021, steht “mehr Sport treiben” mit 51% an der Spitze. Dicht gefolgt von “gesünder ernähren” mit 49% und “abnehmen” mit 42% interessanterweise gleichauf mit “sparsamer leben” 42%, was zumindest ein wenig hoffen lässt.

Der Trend ist immer der gleiche: Fitnessstudios, Abnehm- und Diätprogramme haben ihren höchsten Zuwachs an Neumitgliedern am Jahresanfang. Auf ein Mal sieht eins im Januar viel mehr Leute joggen als das ganze restliche Jahr. Spätestens im März ebbt dann der Diät- und Abnehm Hype zum Glück wieder ab.

 

Die Frage ist also: Wie kommst du möglichst gut durch diese Zeit? 

 

Gehen wir nochmal zurück zu den Wünschen und den Vorsätzen. An Wünschen allein ist generell nichts auszusetzen. Wir wünschen uns alle sorgenfrei, möglichst 100% gesund und in Wohlstand zu leben. Doch was davon ist realistisch? Was heißt eigentlich Gesundheit? In der Satzung der Weltgesundheitsorganisation WHO wird Gesundheit wie folgt definiert: 

„ein Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.“ (Quelle hier

Aber was genau heißt Wohlbefinden eigentlich? Wie wird das gemessen? Die Antwort der WHO darauf will ich dir hier mal ersparen. Es wird sich wieder auf Risikofaktoren gestürzt und Korrelation mit Kausalität verwechselt. Stattdessen ist [Hier ein sehr gutes Erklärvideo zu Korrelation und Kausalität von Mailab]. 

Zurück zu dir: Du fühlst dich immer noch unwohl, weiß aber, dass eine weitere Diät dich nicht glücklich machen wird. Das kann ich sehr gut verstehen! Wir wollen schließlich Alle weniger Schmerzen haben. Du hast also den Entschluss gefasst etwas für deine Gesundheit zu tun? Prinzipiell sehr gut, aber…

…hier kommt der Knackpunkt: Was ist wenn du den Zustand Gesundheit, wie ihn die WHO definiert, niemals erreichen kannst? Was ist wenn du eine chronische Krankheit, Behinderung oder psychische Erkrankung hast? Kannst du dann überhaupt jemals gesund sein? Das ist eine schwierige Frage und er tut tut weh sich das, was jetzt kommt, vor Augen zu führen. 

 

Gesundheit, zumindest so wie es die WHO definiert, ist und bleibt ein Privileg von Wenigen!

 

Es bringt also nichts sich auf Gesundheit im Sinne der WHO zu versteifen. Denn so rennst du immer nur einem Ideal hinterher, von dem noch nicht einmal sicher ist ob du es jemals erreichen wirst. Dabei machst du dir zusätzlich Stress und der ist, wie mittlerweile in unzähligen Studien bekannt ist, nicht gut für die Gesundheit. Wenn es dich also stresst möglichst “gesund” zu sein, dann überdenke deinen Gesundheitsbegriff. Musst du immer 100% gesund sein? Ist das überhaupt realistisch für dich? Heißt das, dass du nichts für deine Gesundheit tun kannst? Nein! Denn…

Wenn du immer nur das Negative zuerst siehst, dann verlierst du das Positive aus den Augen

Hier kommt die gute Nachricht: Wohlbefinden, DAS kannst du steigern! Und zwar vollkommen unabhängig ob du gesund bist oder nicht. Das Zauberwort heißt Lebensqualität. Vielleicht noch ein bisschen spezifischer: Lebenszufriedenheit! Denn um deine Lebenszufriedenheit zu steigern, brauchst du nicht mehr Geld und mehr Freund_innen, sondern mehr Akzeptanz, Dankbarkeit und gesunde Grenzen. Nimm dir selbst den Druck raus immer zu Allem “ja” sagen zu müssen. In meinem online Kurs Diät-Talk Bremse findest du ganz konkrete Übungen und Techniken, die du in deinem Alltag anwenden kannst um dich nachhaltig besser zu fühlen. Einige der hier vorgestellten Übungen sind Teil davon. 

 

Jetzt kommt der Part auf den du schon lange wartest: das WIE. 

 

Wie steigerst du deine Zufriedenheit? Hier komme ich zurück an den Anfang und setze an bei deiner Sichtweise auf das vergangene Jahr. Wenn du immer nur das Negative zuerst siehst, dann verlierst du das Positive aus den Augen. Mache dir deswegen bitte keine Vorwürfe. Du bist damit bei weitem nicht allein. Das ist mit Abstand das Häufigste warum Menschen zu mir ins Coaching kommen! Das Problem haben wirklich viele Leute. Besonders ehrgeizige Menschen kennen das, was gleich kommt, sehr gut:

Du bist dem was in der Psychologie als “Ankunfstsfehler” bezeichnet wird auf den Leim gegangen. Der Ankunftsfehler lässt etwa so definieren: Der Irrglaube, das Erreichen eines Ziels würde uns nachhaltig glücklich machen. Es spielt keine Rolle wie “erfolgreich” du im Leben bist. (was heißt das überhaupt?) Der “Ankunftsfehler” ist wirklich extrem häufig! Wir denken dann sowas wie:

  • “Wenn ich erstmal abgenommen habe, dann…”, 
  • “Wenn ich erstmal genug Geld verdiene, dann..” oder
  • “Wenn ich erstmal den neuen Job habe, dann…”. 

Wir denken ans “Ankommen” aber vergessen dabei den Weg. Aber wann kommst du tatsächlich jemals an? Wir nehmen uns “etwas Großes” vor weil wir uns dadurch mehr Lebensfreude, Wohlstand, Glück und Zufriedenheit erhoffen. Wir arbeiten oft Wochen, Monate oder Jahre auf unsere Ziele hin. Wir machen Entbehrungen, sagen Termine mit unseren Liebsten ab für die Karriere – oder zu Diätzeiten noch die “Traumfigur” – und wenn wir das Ziel dann irgendwann erreicht haben, ist das erwartete Glück meist nur von kurzer Dauer. Wir kommen schnell vom Glücksgefühl runter und fragen uns “toll, und was jetzt?” Aus Gewohnheit schauen wir uns sofort nach dem nächsten Ziel um. Es gibt immer ein höheres Ziel was du erreichen kannst, doch dabei vergisst du dein Glück und deine Bedürfnisse im Hier und Jetzt. Wenn du dich also dabei erwischst schon in der Zukunft zu leben, probier mal eine der folgenden Übungen, um dich zurück ins Hier und Jetzt zu holen:

 

Wir werden nicht mit einem Hass auf unsere Körper geboren. Das ist etwas, was wir uns antrainieren. Genauso können wir es auch wieder verlernen.

 

Übung 1: Anstatt dich auf das zu konzentrieren was 2021 schief gelaufen ist, frag dich mal was gut in diesem Jahr lief? Schreibe eine Liste mit allen schönen Ereignissen dieses Jahres, nenne aber mindestens drei! Warum drei? Neuroplastizität! Neuro was? Neuroplastizität heißt, dass unser Gehirn sich verändert je nachdem wie wir es benutzen und das ein Leben lang. Lebenslanges Lernen sozusagen. Ab drei Möglichkeiten denken wir automatisch noch an weitere und unser Horizont öffnet sich. Probier es gleich mal aus. Du wirst sehen auf ein Mal werden die kleinen positiven Sachen von 2021 sichtbar, die vorher verborgen waren. 

Übung 2: Bastle dir ein Sonnenglas für nächstes Jahr! Besorge dir eine schöne durchsichtige Vase oder ein hohes Glas. (Ein Einmachglas eignet sich besonders dafür). Dekoriere es wie du magst und nimm dir vor in 2022 immer wenn dir etwas Schönes passiert, es auf einen Zettel aufzuschreiben (auch wenn es einfach nur ein schöner Tag war) und in das Glas zu tun. So hast du am Ende nächsten Jahres ein volles Glas schöner Erinnerungen. Meine Therapeutin nennt sie “Sonnenflecken” die du dir jederzeit wieder vor Augen führen kannst, wenn es dir mal schlecht geht und du nur Negatives siehst. (gut zu kombinieren mit Übung 1 😉

Übung 3: Mache dir deine eigenen Sonnenflecken! Warte nicht darauf, dass etwas Schönes von alleine passiert! Dann kannst du mitunter lange warten. Nimm dein Glück selbst in die Hand und sorge aktiv dafür, dass sich dein Sonnenglas füllt. NUR wenn du dir den Raum für schöne Momente nimmst, können auch mehr schöne Momente in deinem Leben passieren! Eine der schönsten Freuden ist die Vorfreude. Gönne dir ganz bewusst ein Mal pro Woche eine Auszeit nur für dich. Die kannst du sogar planen! Egal ob es ein Schaumbad, Mittagsschlaf, langer Spaziergang, Kaffee trinken mit d. besten Freund_in, eine Massage, Konzert (auch auf DVD), Filmabend, Kino- oder Theaterbesuch, Spieleabend, Tanzen vor dem Spiegel wenn Niemand zuschaut und in die Haarbürste singen, Schmökern in deinem Lieblingsbuch, ein neues Comic oder Videospiel oder Nägel lackieren (ja, auch wenn du ein cis Mann bist darfst du schöne Nägel in deiner Lieblingsfarbe haben!) ist. Es muss nichts Großes sein um ein Sonnenfleck zu werden! Vergiss nicht auch die geplanten Sonnenflecken ins Glas zu tun 😉 denn die zählen genauso!

Übung 4: Wie fühlt Glück sich an? Wenn wir uns mehr Gelassenheit, Leichtigkeit, Freude und Glück in unserem Leben wünschen, sind das Ziele, die mit Emotionen verbunden sind. Eine Studie aus Finland hat eindeutig bewiesen, dass wir Emotionen nicht nur in unserem Gehirn wahrnehmen, sondern in unserem Körper! die sog. bodily map of emotions = Körperkarte für Emotionen ist dabei entstanden. Ziemlich cool, oder? Wenn du also das nächste Mal eine positive Emotion fühlst, halte einen Moment inne und frage dich neben “Wie fühlt sich das an?” auch “WO fühle ich es?” Schreibe es so detailliert wie möglich auf, um dich daran zu erinnern wenn du dir dieses Gefühl herbei wünschst.

Übung 5: Sei deine eigene Wunschfee! Diätkultur verspricht uns viele tolle Dinge. In sexy Bademode am Strand liegen und Cocktails schlürfen, tolle Parties feiern und großartige Dates erleben, endlich gesehen werden, begehrt werden, ernst genommen werden, nie wieder Schmerzen haben und glücklich und gesund leben bist du 100 Jahre alt wirst. Okay, am Ende habe ich etwas übertrieben. Aber wir alle haben diese Diät-Träume. Auch ich habe diese Bilder noch in meinem inneren Auge! Ich nenne es immer “Bacardi-Werbung Traum” (die älteren Lesenden werden sich noch erinnern) Ich sage mir dann ganz deutlich: warte nicht länger auf schlanke Zeiten und mache alle deine Wünsche war. Kauf dir einen Bikini der sitzt, gut aussieht und sexy ist. Ich empfehle da die Marke Snagtights oder du schaust hier nach Inspiration. Für Menschen, die lieber Badehosen tragen, gibt es die Marke Meekos vom Plus Size Model Zack Miko gegründet. Gut, jetzt ist es zu kalt um draußen zu schwimmen, aber Cocktails kannst du das ganze Jahr genießen. Und was das Dating angeht, mach dir klar dass mehr Auswahl beim Daten nicht unbedingt eine bessere Auswahl bedeutet. Du verdienst es jetzt schon all die tollen Sachen zu erleben egal wie du aussiehst. Ein toller Urlaub? Auf jeden! In die Oper? Done! Der tolle Tango Tanzkurs, den du schon seit Jahren machen willst? Buche ihn! Picknick am Baggersee und dann Nacktbaden? Mach es! Schreibe eine Liste auf mit all den Sachen, die du aufschiebst bis du schlank, reich, glücklich, gesund etc. bist. Und dann mach sie! Jetzt schon! So gut, wie du es eben jetzt gerade mit deinen Mitteln kannst. Genieße das Leben was du jetzt hast ohne auf ein Ziel zu warten was vielleicht niemals kommt

Bonus Übung: Ändere deine Sehgewohnheiten. Hast du schonmal von Sehgewohnheiten gehört? Die Medien mit denen wir uns täglich umgeben, prägen unser Bild davon was “normal” ist und was nicht. Wenn du es bis jetzt immer nur gewohnt bist schlanke Körper zu sehen, kann es helfen dich absichtlich mit mehr Bildern von dick_fetten Körpern zu umgeben. Wie das gehen soll? Fang bei den Klassikern an: Bilder von Paul Rubens, der Venus von Willendorf oder der “sleeping lady” auf Malta zum Beispiel. Suche nach “bodypositive Art” Ich kann dir da Bopolena oder Vollgasstudio empfehlen, folge Plus Size Models wie Tess Holliday, Bettina Barth, Charlotte Kurth, Angelina Kirsch, Julia aka Schönwild, Steven Preisner, den bereits erwähnten Zach Miko oder den großartigen Plus Size Blog Extra Inches für Männer und viele mehr. Folge Hashtags wie #visiblyplussize #visiblebellyoutline #psootd #fatshion oder #whatfatgirlsactuallywear und mache deinen social media Feed dadurch diverser.

Wichtig: Es spielt dabei keine Rolle ob du selber mehrgewichtig bist oder nicht. Ein besseres Körpergefühl und mehr Zufriedenheit mit dem eigenen Körper entsteht auch dadurch, dass du mehr unterschiedliche Körper siehst und dadurch nicht mehr so sehr dem schlanken Schönheitsideal hinterher rennst. Wenn du die Schönheit in Anderen sehen und akzeptieren kannst, wird es dir auch leichter fallen deine eigene Schönheit zu sehen und zu akzeptieren.

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung:

Wir werden nicht mit einem Hass auf unsere Körper geboren. Das ist etwas, was wir uns antrainieren. Genauso können wir es auch wieder verlernen. Manchmal brauchen wir etwas mehr Hilfe um aus alten Mustern wieder heraus zu kommen. In meinem kostenlosen Webinar “Diät-Talk Handbremse” setze ich genau da an und erkläre dir warum es nicht ausreicht nur an deinen Glaubenssätzen zu arbeiten um dich wirklich nachhaltig wohl in deiner Haut zu fühlen. 

Ich freue mich schon auf dich. In diesem Sinne wünsche ich dir einen guten Rutsch und einen gelassenen Start ins neue Jahr.

Fette Grüße,

Deine Dot

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